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Dienstag, 1. Mai 2012

Und was hat die Internationale Begegnung des Maximilian-Kolbe-Werks mit uns gemacht?

Auf diese Frage gingen junge Journalisten aus verschiedenen Ländern während der öffentlichen Abschlussveranstaltung der Internationalen Begegnung am 29. März 2012 in Dachau ein. Hier einige Antworten.

Raluca Nelepcu, Rumänien

Raluca Nelepcu
"Ich habe mich für dieses Projekt beworben, da in meinem Land, in Rumänien, über den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust kaum gesprochen wird. Auch in der Schule – ich habe eine deutsche Schule besucht – wurde das Thema im Geschichtsunterricht nur relativ oberflächlich behandelt. Das war ganz bestimmt einer der Gründe, weshalb ich mehr darüber erfahren wollte. Und wo kann man sich am besten über diese Themen informieren, als an der Orten des historischen Geschehens selbst. Das Projekt hat mir aber viel mehr geboten, als nur die Reise nach Auschwitz und Dachau und die Besichtigung der jeweiligen Gedenkstätten. Äußerst wichtig für mich und einzigartig waren die Gespräche mit den Überlebenden der Konzentrationslager und ich glaube, diese Chance bekommt man nicht so oft im Leben. Es war sehr rührend und auch sehr traurig, zu hören, was diese Menschen im Lager erlebt haben und wie sie es geschafft haben, zu überleben. Ich glaube, wir sollten uns von ihrem Optimismus und ihrer Lebensfreude anstecken lassen. Besonders an diesem Projekt ist auch seine Internationalität, denn man hat die Möglichkeit, Kollegen aus anderen Ländern zu treffen und sich mit ihnen über verschiedene Themen zu unterhalten und sich auszutauschen."


Viktoryia Tserashonak, Belarus

Viktoryia Tserashonak und Vasyl Volodko
"Es ist kein Geheimnis, dass Belarus im Zweiten Weltkrieg viel Leid erfuhr. Offiziellen Angaben zufolge fiel jeder vierte Bürger des Landes dem Krieg zum Opfer. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Zweite Weltkrieg viel mehr Opfer gefordert hatte als zunächst angenommen: Abhängig von der Region kam jeder dritte, mancherorts sogar jeder zweite Weißrusse um.
Seit meiner Kindheit interessierte ich mich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, äußerte mich dazu häufig im Geschichtsunterricht, stellte jede Menge Fragen an meinen Großvater, den ehemaligen Partisanen.
Das Problem der jungen Menschen im heutigen Belarus besteht darin, dass sie sich in dieses Thema nicht vertiefen. Ihnen genügt es zu wissen, dass sich der Krieg auf dem Territorium ihres Landes ereignete.
Leider gibt es in unserem Land keine Projekte, die es ermöglichen, mit den Ereignissen jener Jahre in Berührung zu kommen. Deswegen ist die Teilnahme an diesem Projekt für mich besonders wertvoll und wichtig.
Viele Kriegsveteranen und ehemalige Häftlinge erzählen von ihrem Leben vor und nach dem Krieg.
Nach meiner Teilnahme an der Internationalen Begegnung kann ich nun sagen, dass mein Wissen über die Ereignisse der Kriegsjahre auch in zwei Perioden geteilt werden kann: "vor dem Projekt" und "nach dem Projekt."
Ich glaube, dass ich mit diesem Satz die Bedeutung des Projekts für mich am besten ausdrücken kann.
Nochmals vielen Dank an die Zeitzeugen jener schrecklichen Ereignisse, an die Organisatoren und junge Teilnehmer/innen der Begegnung."

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