Herzlich willkommen! Serdecznie witamy! Добро пожаловать! Welcome!

Freitag, 27. Januar 2012

Gegen das Vergessen

Foto: Sebastian Wolfrum
Nach den Eindrücken aus dem Konzentrationslager, den Gesprächen mit den Zeitzeugen, mit den internationalen Teilnehmern, war der Kopf von Sebastian Wolfrum voll. Beim Schreiben des Artikels für die Badische Zeitung war es für ihn das Schwerste,  so viel davon wegzulassen und sich auf wenige Geschichten  zu konzentrieren, sonst hätte er wohl ein ganzes Buch geschrieben. Sein Versuch die Begegnung in Worte zu fassen:



Heute vor 67 Jahren befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Die wenigen noch lebenden Zeitzeugen reden gegen das Vergessen an.  Zum Artikel: "Wie ein großes Loch".


Donnerstag, 26. Januar 2012

"Keine Nummern mehr, sondern Menschen mit Namen"

 

Anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar verfasste Illia Lapato aus Minsk einen Artikel “Keine Nummern mehr, sondern Menschen mit Namen”, der in der belarussischen Tageszeitung “Zviazda” veröffentlicht wird.

 

 "Мы перасталі быць нумарамі, мы атрымалі імя"

З Кракава да Асвенцыма — кіламетраў 60. Снежныя праталіны змяняюцца за акном голай зямлёй і шэрымі абшарпанымі будынкамі. Сёння Асвенцым, як і перад вайной, — невялікае мястэчка. Толькі калі перад вайной яно амаль не адрознівалася ад соцень іншых, то сёння — вядомае ва ўсім свеце.
Сёння ў Асвенцыме жыве каля 40 тысяч жыхароў, шмат гаспадарчых і мэблевых крам, ёсць дзейная сінагога і сем касцёлаў. Музей у Аўшвіц-Біркенау штогод наведвае да аднаго мільёна чалавек.
 
Prof. Dr. Igor Malitskiy, Überlebender des KL Auschwitz


Mittwoch, 25. Januar 2012

Die Puppe von Auschwitz


Über eine Millionen Tote. Tonnenweise menschliches Haar. Und eine Puppe. Heute habe ich verstanden, dass das Kleine manchmal mehr sagt als das Große. Ich stand im Museum Auschwitz vor einem Gebirge aus Schuhen und versuchte, mir all die Menschen vorzustellen, denen sie gehört haben. Es funktionierte nicht. Zwei Minuten später schaute ich in eine unauffällige Glasvitrine. Darin Kinderschuhe und –kleidung. Und eine Puppe mit zerbrochenem Schädel. Sofort sah ich ein kleines Mädchen vor mir, vielleicht so alt wie die Nichte meines Freundes, das am Bahnsteig von Auschwitz-Birkenau steht, die Puppe in der Hand. Ich weiß nicht, wer das Mädchen war, doch wahrscheinlich starb es irgendwo hier. Zerbrochen wie die Puppe.
Und ich verstehe, dass es für uns Journalisten nicht reichen kann, Zahlen und Fakten zu vermitteln – so wichtig das natürlich ist.
Eine Millionen Mal Leid kann sich kein Mensch vorstellen. Und manchmal erzählt eine Puppe hier mehr als tausend Schuhe.

Ann-Kristin Schäfer

Montag, 23. Januar 2012

Was bringe ich mit?


Was die Teilnehmer außer Klamotten noch im Gepäck haben:
Wir bringen Neugierde, Interesse und Hoffnung mit. Wir sind gespannt auf die erlebnisreiche Woche, die vor uns liegt, auf die Gespräche mit den Zeitzeugen und auf die Arbeit mit den KollegInnen aus den anderen Ländern. In einer Woche werden wir bestimmt mehr erfahren, als uns alle Bücher vermitteln können.  Wir hoffen, dass wir Antworten auf unsere Fragen bekommen. Es sind gewiss viele neue Kenntnisse, die wir uns aneignen werden, und viele Informationen, die wir dann – zum Schluss unseres Auschwitz-Aufenthaltes – noch verarbeiten und verinnerlichen müssen. Wir sind überzeugt, dass wir einen Beitrag im Kampf gegen das Vergessen leisten können.
 Ein Koffer voller Gedanken, Ideen und Erwartungen.